Es ist ein Kreuz mit der Buchhaltung: Wer nicht der geborene Buchhalter und leidenschaftliche Rosinenzähler (oder Korinthenkacker?) ist, hat vermutlich nur Freude daran, wenn er eine anwenderfreundliche Software findet. Von Excel über WISOLUTION und DATEV, SteuerSparErklärung, Lexware und GDI-Finanzbuchhaltung bis zu EasyCash&Tax: die Stationen meines Leidenswegs.
Zu Beginn meiner Selbständigkeit habe ich mit Excel-Dateien gearbeitet.
Nach ein paar Jahren fand ich es aber blöd, dass meine Steuerberaterin am Ende des Jahres alles noch einmal für die Steuer in DATEV neu erfasste (und vor allem fand ich es blöd, dass ich diese Zweit-Erfassung bezahlen musste).
Erster Versuch: WISOLUTION
Also begab ich mich auf die Suche. Erster Versuch: WISOLUTION. Ein kleines, intuitiv erfassbares Programm mit einer DATEV-Schnittstelle, sehr übersichtlich und nach einer Weile machte die Erfassung sogar Spaß. Allerdings hatte ich erst gegen Jahresende angefangen, damit zu arbeiten, und musste dann die Zeit „zwischen den Jahren“ nutzen, das vergangene Jahr aufzuarbeiten.
Alle Daten wurden dem Steuerberaterbüro übermittelt. Dann kam der Schock: Sie konnten den DATEV-Export nicht in ihr System einlesen. Mehrere Telefonate und eMail-Austausch mit dem sehr freundlichen Support von WISOLUTION brachten keine Lösung, schließlich telefonierten die Steuerberater direkt mit dem Software-Berater – erfolglos.
Das Ergebnis: Das Steuerbüro hat alle Einnahmen und Ausgaben noch einmal erfasst und in sein DATEV-System eingespeist. Ich bekam die Rechnung. Aus Mitleid mit mir hatten sie die Rechnung sehr fair kalkuliert, aber dennoch: Schließlich hatte ich eine Woche Weihnachtsurlaub geopfert, und alles vergeblich!
Eine Woche Buchhaltung für die Katz! Share on XZweiter Versuch: DATEV
Das Steuerbüro stellte mir daraufhin eine andere Software zur Verfügung: ein Mini-DATEV mit garantierter Schnittstelle. Ich versuchte, mich einzuarbeiten, und habe nach drei Tagen einen Schreikrampf gekriegt: Ich musste Zahlen und Texte in minikleine winzige Fensterchen hineinfrickeln, die sich nicht vergrößern ließen. WARUM??? ((Manchmal denke ich, die Entwickler von Programmen machen sowas extra, um uns zu triezen! „Harrharr, mal sehen, ob das Fensterchen sich nicht noch mehr verkleinern lässt? Hehehe, geht.“))
EXKURS Weitere Beispiele für ähnlich idiotische Fenster: Das neue Suchfenster für die Kunden von Salesforce ist idiotisch klein und die Online-Banking-Seite der Sparkasse Aachen: Mini-Buttons, die ich im normal großen Browser-Fenster ständig verfehle. Ein winzig kleines Such-Buttonlein für die Empfängersuche, so klein, als hätte der Layouter für jeden Pixel ein Jahresgehalt zahlen müssen. WARUM???
Minikleine Eingabe-Fensterchen - warum??? Share on XZurück zur DATEV-Software: Alles war dermaßen benutzerunfreundlich und schwierig, dass ich nach drei Tagen beschlossen habe, die 20 € für dieses Programm in den Wind zu schießen und dem Steuerbüro die erneute Erfassung der Daten zu bezahlen – denn meine vorliegende Excel-Datei lässt sich erwiesenermaßen nicht in das DATEV-System überführen. Meine Seelenruhe war mir dann ca. 360 € wert (plus die in den Wind geschossenen 20 € für das Programm).
Dritter Versuch: SteuerSparErklärung
Nächster Versuch: Die Recherche unter anderen Freuberuflern und in meinem Lieblingsnetzwerk Texttreff ergab eine große Empfehlungswelle für die „SteuerSparErklärung„, eine Software der Akademischen Arbeitsgemeinschaft. Erstaunlich intuitiv zu bedienen, spuckt dieses kleine Wunder auch schöne Tabellen aus: Monatsanalysen, BWA und Journale per Klick, Umsatzsteuervoranmeldung mit Elster ist ein Klacks, verschiedene Konten für Miete, Porto, Personal etc. leicht einzurichten. Die Belegerfassung ging schnell und machte Spaß.
Monatsanalyse, BWA und Umsatzsteuervoranmeldung per Klick Share on XFrohgemut schickte ich bereits im Februar meine ganzen Steuersachen des Vorjahres zum Steuerbüro, so früh war ich noch nie! Die Ernüchterung folgte auf dem Fuß: Was ist mit den Gegenkonten? Die Konten lassen sich erfassen, aber die Gegenkonten nicht. Ich kann zwar bei jeder Ausgabe dazu schreiben, ob sie vom normalen Geschäftskonto, vom VISA- oder AMAZON-Konto oder bar bezahlt wurde. Aber ich kann diese Gegenkonten nicht direkt erfassen und daher auch nicht schön übersichtlich ausspucken lassen. Es fehlen die Summen- und Saldenlisten!
Vielleicht fragen Sie sich: Wozu braucht ein Freiberufler das? Genügt da nicht die einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR)? Doch, tut sie. In der Regel genügt eine einfache EÜR für einen kleinen Freiberufler.
Wir Freiberufler müssen keine doppelte Buchführung machen. Wenn Sie aber als Freiberufler mehr als ein Dutzend Belege für jeden Monat haben und ein Betriebs-Prüfer sich Ihre Buchhaltung und Steuererklärung anschaut, und dieser Prüfer nicht auf Anhieb findet, was er sucht, dann wird der sauer.
Ein Betriebsprüfer will Summen- und Saldenlisten sehen Share on XDer Prüfer möchte übersichtliche, nachprüfbare Tabellen, in denen er auf den ersten Blick erkennt, was Sie wofür abgerechnet haben. Wenn er jedoch sowieso suchen muss, weil er die Konten nicht elektronisch sortiert vorfindet und prüfen kann, ob die Summen und Salden übereinstimmen, dann schaut er noch genauer hin, als er es ohnehin täte.
EXKURS: Ein Betriebs-Prüfer findet immer etwas, davon bin ich überzeugt. Seit Jahren verwahre ich die Quittungen für private Briefmarken, damit ich einen Beweis habe, dass aus der Betriebskasse bezahltes Porto nicht für private Zwecke missbraucht worden sein könnte. Nur für den Fall der Fälle.
Im Fall des Falles wird der Betriebsprüfer etwas finden. Wenn er sich ärgert, weil er drei Ordner durchwälzen muss, um einen Beleg zu finden. Wenn ich ihm die ganzen Belege nicht mundwarm und in Häppchen geschnitten serviere und die Gabel links und das Messer rechts vom Teller liegen, dann wird er vermutlich noch genauer suchen, ob er mir eine Ungenauigkeit anhängen kann.
Daher sind Summen- und Saldenlisten unverzichtbar. Auch für eine kleine Freiberuflerin, wenn ihr Jahresumsatz über 60.000 € liegt.
Zurück zu meinem Problem: Die so easy zu bedienende SteuerSparErklärung war also auch nicht die Lösung. Ich begann erneut zu recherchieren. So oft ich Anfragen stellte, priesen mir hilfsbereite Zeitgenossen ein von ihnen bevorzugtes System an. Gerne wurde DATEV (von DATEV-Beratern?) empfohlen.
Meine Bedenken wurden beantwortet mit: „Ich wette mit Ihnen, in zwei Tagen haben Sie das Programm gelernt!“ Das bezweifle ich keinesfalls. Nur ist „in zwei Tagen ein System lernen“ nicht ganz das, was ich persönlich unter „intuitive Bedienbarkeit“ verstehe.
Ein Buchhaltungsprogramm für Freiberufler: intuitiv erfassbar Share on XGDI-Finanzbuchhaltung und Lexware
Ein anderes Programm, das sehr schön und anwenderfreundlich ist und sämtliche Schnittstellen hat, die ich brauche, liegt oberhalb meines Budget-Limits: GDI-Finanzbuchhaltung kann alles und sieht sehr schick aus. Das Programm ist benutzerfreundlich und GDI (mit Stammsitz im schönen Landau in der Pfalz) bietet einen sehr guten Service und ist garantiert sein Geld wert. Aber leider gibt es zu viele Funktionen, die ich nicht brauche, aber mitbezahlen müsste. Daher kommt es für mich nicht in Frage.
Naheliegend war auch Lexware. Schließlich nutzen das viele Freiberufler und es wird allerorten gelobt. Daher habe ich mir die Testversion heruntergeladen und ausprobiert. Keine Chance. Also ich meine: Ich hatte keine Chance. Ich bin nicht geboren für diese Systeme, für deren Gebrauch man erst ein Handbuch lesen oder eine Schulung machen muss. Für mich muss das alles intuitiv erfassbar sein wie der Griff unter den Autositz, mit dem ich den Sitz nach hinten oder nach vorne schieben kann. Wenn stattdessen der Kofferraum aufgeht, ist das nicht mein Auto.
Lexware ist nicht meine Software. Das liegt vermutlich nicht an Lexware, sondern durchaus an mir. Wenn ein System mich bei den ersten Schritten schon ärgert, dann mag ich nicht 12 Euro im Monat dafür bezahlen. Wie dem auch sei, ich suchte weiter. Und fand.
Die Lösung: EasyCash&Tax
Ich fand das kostenlose Programm „EasyCash&Tax„. Ich fand sofort, wo ich Eingaben und Ausgaben eingeben kann. Probeweise gab ich etwa zwanzig Buchungen ein und ärgerte mich über schlecht lesbare Kontennamen. Und dachte mir, dass ich diese Namen bestimmt an einer anderen Stelle besser definieren könnte.
Diese Stelle fand ich recht schnell und richtete mir das Programm so ein, wie ich es brauche. Das hat keine zehn Minuten gedauert. Probeweise machte ich alle Buchungen des Monats Januar. Dabei fiel mir dann auf, welche Konten ich häufiger brauche (und in den Einstellungen entsprechend standardisieren kann). Es war einfach, von den „Buchungen“ in die „Einstellungen“ zu wechseln und die angepassten Einstellungen dann gleich in den Buchungen zu nutzen. Easy eben.
Einige besonders nutzerfreundliche Eigenschaften von EasyCash&Tax:
- Eine Dauerbuchung (wie Miete) brauche ich nur einmal einzugeben und zu bestimmen, von wann bis wann sie gilt und an welchem Tag des Monats (oder der Woche) sie fällig ist.
- Ich kann jederzeit von Einnahme auf Ausgabe umschalten, und zwar in der Buchung selbst, ohne erst mühsam woandershin scrollen oder klicken zu müssen.
- Bei jeder Buchung bestimme ich direkt das Konto, über das sie gelaufen ist.
- Die Einnahmen- und Ausgabenbelege werden nach meiner Vorgabe durchnummeriert. Mit dieser Nummer kennzeichne ich dann genauso eindeutig meine Belege und Kontoauszüge.
Da ich erst gerade angefangen habe, mit diesem Programm zu arbeiten, durchschaue ich sicher noch nicht alles. Aber was ich sehe, überzeugt mich. Und manches ist richtig gut durchdacht. Außerdem ist das Programm sehr interaktiv: Als registrierte Benutzerin kann ich mir jederzeit in der Hilfe und den FAQ Rat suchen und im Forum Fragen posten.
Das kostenlose Programm für Buchhaltung und Steuer ist das beste? Share on XRegistrieren soll man sich fürs Forum, um die interaktiven Funktionen zu nutzen. Das Programm selbst ist kostenlos und kann auch ohne Registrierung genutzt werden. Zufriedene Nutzer werden um eine Spende gebeten – und wenn ich sicher weiß, dass ich mit diesem Programm alles machen kann, was ich möchte und brauche, wird es mir auch garantiert eine Spende wert sein. In der Zwischenzeit reicht erst mal die Empfehlung in diesem Blog.
Und Sie, lieber Leser?
Welche (schlechten oder guten) Erfahrungen haben Sie mit Finanz- und Buchhaltungssoftware gemacht? Geht es Ihnen anders als mir? Dann freue ich mich auf Ihren Kommentar!
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Hallo alle zusammen. Mein Bruder macht sich selbständig und möchte seine Buchhaltung und steuern selber machen. Danke für die zahlreichen Informationen bzgl. der verschieden Programme. Freunde haben ihm geraten, zu einem Steuerberater zu gehen der sich mit diesem Thema auskennt.
Hallo Ingo,
danke für den Kommentar. Selbst wenn Ihr Bruder zum Steuerberater geht – was sicher empfehlenswert ist, wenn er einen vertrauenswürdigen kennt – sollte er sich mit Buchhaltung und Steuern auskennen: 1. Kann er die Vorbereitung für den Steuerberater machen, was viel Geld spart, und 2. kann er prüfen, ob der Steuerberater ihn auch gut berät und alle Möglichkeiten ausschöpft.
Herzliche Grüße
Sabine Faltmann
Hallo Frau Faltmann,
interessanter Artikel. Ich persönlich nutze die Buchhaltungssoftware sevDesk und komme damit sehr gut zurecht. Sie ist zwar nicht kostenlos, aber erspart mir eine Menge an Zeit. Klar, wie Sie es auch im Abschnitt über Lexware schreiben, ist es nicht einfach, sich in ein neues Programm einzuarbeiten. Dafür bietet sevDesk aber tolle Erklärvideos mit Schritt für Schritt Anleitungen an. ( z.B. Rechnungen schreiben: https://www.youtube.com/watch?v=iut1DnPYHMQ )
MfG
Sophie
Ok, nach meiner vehementen Beschwerde (hier und auf Twitter) haben sie schnell reagiert und den Fall prompt erledigt. Ich hoffe, da kommt jetzt nichts mehr nach …
Gottseidank sind diese Dinge inzwischen demokratischer geregelt und kein Dienstlkeister besteht mehr auf Vertragseinhaltung, wenn der Kunde das Produkt absolut nicht haben will. Ich denke, da haben wir mit den sozialen Medien einiges erreicht.
Andere Leute, andere Erfahrungen: Kollegin Carmen Eickhoff von der Textscheune hat vorwiegend positive Erfahrungen mit Lexware gemacht und berichtet hier darüber: https://textscheune.de/meine-buchhaltungsloesung-fuer-freiberufler-der-testmonat
Nachspiel: Nachdem LEXWARE mich mit Rechnungen und Mahnungen genervt hat und verlangte, ich müsse NACHWEISEN, dass ich ihr Programm wieder deinstalliert habe – sind die nicht in der Lage, Lizenzen zu sperren, wie jeder andere Dienstleister auch? – kommt jetzt mit der Post eine Inkasso-Drohung über 5,83 € + Mahngebühren 10,- €.
Ist das deren Geschäftsmodell, mit leeren Testversprechen Leute zu ködern und sie dann zu zwingen, ihren Kram zu abonnieren? ICH WILL DAS PRODUKT ABER NICHT und ich werde keinen Pfennig bezahlen!
Ich bin jetzt echt sauer auf diese Firma!
natürlich ist das ernst gemeint: Wir löschen kurz nach Ablauf der Testphase alle Daten und damit ist die Sache erledigt. Wir haben allerdings auch keine 17 beteiligten Abteilungen wie das vielleicht bei der genannten Frima der Fall ist…
Toll wäre es, wenn jemand, der sich nicht für uns entscheidet, einen kurzen Kommentar hinterlassen würde, was ihm/ihr gefehlt hat. Das hilft uns dann, besser zu werden. Aber am liebsten sind uns Leute, die sich für uns entscheiden 😉 Aber wir haben die Weisheit auch nicht mit Löffeln verspeist und passen nicht jedermann gleich gut.
Das mit dem Buchungsassistenten kann man sich übrigens auch im Video ansehen: https://www.kontolino.de/dokumentation/buchungssaetze-erfassen/buchungsassistent/
Hallo Frau Faltmann,
das Angebot für einen Gratis-Werbeplatz auf Ihrem Blog auszuschlagen wäre dumm, nicht wahr? Also vielen Dank erstmal für die Einladung, über die ich mich sehr freue.
Alles wichtige zu Kontolino! findet man unter https://www.kontolino.de , sodass ich es hier eher kurz machen möchte.
Kontolino! ist das klassische Beispiel für die amerikanische Weisheit aus der Softwarebranche, dass man am besten immer sein eigenes Hundefutter essen sollte, um zu wissen, ob es auch gut ist („eat your own dog food“).
Das Programm hat seine Wurzeln in unserer eigenen Buchhaltung. Als zunächst freiberuflicher Software-Entwickler, der nach und nach auch den Handel mit Softwarelizenzen mit ins Portfolio aufnahm, Schulungen durchführt usw. brauchte ich ein Buchhaltungsprogramm, das gut einfach zu verstehen und gut hand zu haben ist. Das schlimmste für uns war immer das ermitteln von Zahlen für die Steuerformulare und deren Übertragung auf die Papierformulare (ja, damals gab es sowas). Also haben wir recht bald angefangen, uns mit der Elster-Schnittstelle zu beschäftigen.
Ich selbst bin überzeugter Selbstbucher und habe bisher nur gute Erfahrungen damit gemacht, selbst in einer Betriebsprüfung, die für einen Zeitraum von fast 8 Jahren eine Nachforderung von etwas über 2000,- Euro betrug. Das war ein gutes Gefühl, denn es hat mich darin bestärkt, dass man nicht unbedingt einen Steuerberater (der in 8 Jahren vermutlich rund 10.000 Euro gekostet hätte) für die laufenden Verbuchungen von Geschäftsfällen benötigt. In kniffligen Fragen kann man ja trotzdem jederzeit einen StB konsultieren – oder das Finanzamt direkt fragen (die sind sogar zur Aufklärung und Hilfe verpflichtet). Nun muss man dazu sagen, dass ich als Wirtschaftsinformatiker (der mit einer Betriebswirtin verheiratet ist) eine gewisse Vorbelastung in Sachen Buchführung mitbringe.
Aber zurück zu Kontolino!
Irgendwann kam uns die Idee, aus unserem bewährten und lieb gewonnenen Programm eine Lösung zu machen, die auch andere nutzen können. Was liegt da näher als eine Webbasierte Lösung?
Gesagt – getan, und nun sind wir seit Ende 2013 online und arbeiten noch immer fleissig daran, Kontolino! immer weiter zu entwickeln (und die neuesten Änderungen in den Elster-Formularen einzubauen).
Bisher unterstützen wir:
* Die Umsatzsteuer-Voranmeldung
* Die Zusammenfassende Meldung innergemeinschaftlicher Erwerbe
* Die Umsatzsteuererklärung
vollautomatisiert und online, direkt aus der Buchhaltung heraus
Daneben lässt sich die Anlage EÜR als Ausfüllhilfe erstellen und ausdrucken. Unser Ziel ist es, nich bis zum Ende des Jahres 2015 diese Anlage EÜR ebenfalls komplett online zu erlauben.
Kontolino! ist auf die doppelte Buchführung aufgebaut und kann daher mitwachsen vom Einzelkämpfer mit Kleinunternehmerregelung bis zur Kapitalgesellschaft. Das Reverse-Charge-Verfahren für innergemeinschaftliche Ein- und Verkäufe wird unterstützt und in die USt-Meldungen korrekt aufgenommen.
Mit unserem Buchungsassistenten muss man sich jedoch nicht unbedingt mit Soll und Haben und dem vollständigen Kontenrahmen herumschlagen, sondern man kann aus einigen hundert vorgefertigten Buchungsvorlagen schöpfen, die nach Schlagwörtern durchsuchbar sind. Beispiel: Sie geben „vodafone“ ein, und der Assistent schlägt Ihnen einen Buchungssatz für die Handyrechnung vor, in dem Sie nur noch Buchungsdatum, Belegnummer und Betrag eingeben müssen. In Kontolino stecken noch mehr solche Hilfen und Assistenten.
Wir sind Fans des Industriekontenrahmens (IKR), aber Kontolino untersützt neben diesem auch den SKR04 und den SKR03. Dabei sind alle Funktionen und Assistenten stets für alle drei Kontenrahmen identisch.
Für 2015 und 2016 haben wir eine gut gefüllte Liste mit Funktionen, die wir noch umsetzen möchten. Die nächsten wichtigen Funktionen, die aktuell intern im Test und in direkter Vorbereitung sind:
* digitales Belegarchiv (revisionssicher)
* Anlagenbuchhaltung und Anlage AVEÜR
Über weiter Themen kann ich aktuell noch nicht sprechen.
Kontolino ist immer für 1 Jahr zu mieten. Das Paket für Kleinunternehmer (keine USt) beginnt bei Mietkosten von 28 Euro pro Jahr (zzgl. MwSt). Das Paket Standard kostet aktuell 84 Euro pro Jahr.
Sie können Kontolino! völlig unverbindlich 2 Monate lang gratis testen, bevor Sie sich für den Kauf eines Paketes entscheiden.
Alles weitere finden Sie auf unserer homepage unter https://www.kontolino.de
Danke für die ausführliche Beschreibung, das hört sich wirklich gut an. Vor allem die Hilfestellung per Suche nach Schlagwörtern in den Buchungsvorlagen gefällt mir, das ist bestimmt sehr nützlich.
Und ich nehme an, bei Kontolino ist die 2monatige Testzeit ernst gemeint? Bei Lexware kam nämlich trotz Kündigung im Rahmen der vierwöchigen Testphase danach eine Rechnung. Als ich widersprach und sagte, die SW sei gekündigt, kam nach einer Woche eine Antwort: Ich solle nachweisen, dass ich das Programm wirklich deinstalliert hätte, dann würden sie es sich mal überlegen … Ich fand das wirklich dreist und habe es abgelehnt. Seitdem sind sie friedlich, bis jetzt jedenfalls.
Kontolino! behalte ich mal im Auge 😉
Hallo Frau Faltmann,
tja, die EÜR. Eine Sache für sich. Leider ist sie mit das beste Argument für eine doppelte Buchführung, denn anstatt alles zu vereinfachen, ist sie ziemlich konmplex – die einzige Erleichterung, die ich erkennen kann, liegt darin, dass den Finanzbeamten nun von allem und jedem ein und dasselbe Formular voprliegt. Aus Sicht des Steuerzahlers ist das natürlich eine gute Nachricht: die Effizienz in den Finanzämtern kann dadurch ansteigen, die Verwaltungskoisten sinken (hach, welch schöner Traum…)
Ich beschäftige mich nun schon ein paar Jahre sehr konkret und detailliert mit Steuern und Buchhaltung, und hege leider die Befürchtung, dass die EÜR, die sich ja auch jedes Jahr ändert, nicht wirklich weiter vereinfachen wird.
In einer „ordentlichen“ doppelten Buchführung haben Sie eben die Grundlage für jede Art der Gewinnermittlung, sei es eine einfache Gewinnermittlung (Kleinunternehmer, „formlos“), die EÜR (Personengesellschaften, Einzelunternehmer) oder dann letztendlich die E-Bilanz (Kapitalgesellschaften), und müssen sich nicht wieder in neues Einarbeiten, wenn sich die Rechtsform ändert oder die Umsatz-/Gewinngrenzen überschritten werden (wer arbeitet da nicht drauf hin?).
Fazit aus meiner Sicht:
* Hürde der doppelten Buchhaltung anvisieren
* Einmal in die Sache eintauchen, und für immer davon profitieren
* Den Start mit guter Software erleichtern (Natürlich hätte ich da einen ganz persönlichen Tipp, aber Ihr Blog ist ja nicht für Werbung da)
* ein oder zwei gute Bücher zum Nachschlagen
* ein Steuerberater/Buchhaltungsbüro als Coach für den Anfang und später für knifflige Fragen
Umso wichtiger sind Eindrücke wie die Ihren, von Leuten, die sich umgetan haben, und auf der Suche nach einem Produkt waren und sich entschieden haben – ich denke, das ist mit das hilfreichste, was man finden kann. Bezahlte Blog-Einträge und bloße Feature-Vergleiche sind da weit weniger hilfreich, dafür aber umso breiter gestreut.
Hallo Herr Tuchel,
Sie als Experte können gerne hier mehr über Kontolino schreiben, ein Programm, das ich nicht kannte und das aber anscheinend meine Anforderungen erfüllen würde? Wie Sie vermutlich gesehen haben, sind zurzeit einige Freiberufler auf der Suche nach einem guten Programm – und die können Sie hier für Kontolino gewinnen 😉
LG Sabine Faltmann
…und jetzt habe ich doch noch eine wichtige Sache vergessen:
Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, die auch für Freiberufler dafür sprechen, gleich von Anfang an auf eine doppelte Buchführung zu setzen, anstatt womöglich mit Excel-Tabellen zu hantieren. Der von Ihnen angeführte Betriebsprüfer ist ein wichtiges Argument, es gibt aber auch noch einige andere, wie etwa der wesentlich bessere Überblick über Ihre tatsächliche Finanzsituation (eine Forderung ist schön und gut, aber davon abzubeißen ist nicht sehr nahrhaft).
Wir haben dazu auf unserem Blog ein paar Gedanken zusammengetragen: https://www.kontolino.de/ein-plaedoyer-fuer-die-doppelte-buchfuehrung/
Hallo Herr Tucher,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Natürlich stoße ich auch ins Horn „Papierkarm ist ja so schlimm“, denn in der Tat finde ich es nicht angemessen, dass ich als Freiberufler mit einem in der Regel unter dem eines Angestellten liegenden Verdienst mehrere Stunden im Monat mit der Erfassung von Belegen verbringen muss. Und dass ich die nicht einfach als Ausgaben erfassen, sondern in Konten einordnen muss, deren Namen für einen normalen Menschen ein Buch mit sieben Siegeln sind.
Aber da ich das machen muss, möchte ich es wenigstens so einfach und übersichtlich wie möglich haben und den Nutzen daraus ziehen, dass es mir meine Einnahmen und Ausgaben strukturiert darstellt und mir hilft, meine betriebswirtschaftliche Auswertung zu machen.
Daher gebe ich Ihnen recht, dass „für kleine Unternehmen und Freiberufler das Finanzamt der Prüfstein“ ist, „auf den die Buchhaltung ausgerichtet sein sollte“ und vor allem, dass die Erfassung „so einfach wie möglich sein“ sollte.
Und ja, inzwischen sehe ich ein, dass eine doppelte Buchführung diese Auswertung erleichtert. Wobei ich an dieser und an jeder anderen Stelle noch einmal meinen entschiedenen Protest gegen diese bescheuerte neue EÜR aussprechen möchte, die die Dinge für uns Freiberufler unnötig verkompliziert hat.
Ihren Blogbeitrag schaue ich mir noch an.
Vielen Dank für diesen Überblick. Der Markt für Buchhaltungsprogramme ist ja nicht gerade klein, und es kommen ständig neue Programme hinzu.
Sehr gut finde ich, dass Sie das Thema vom Finanzamt her aufzäumen und nicht so sehr das sehr in Mode gekommene „Papierkarm ist ja so schlimm“-Gerede aufgreifen.
Tatsächlich ist vor allem für kleine Unternehmen und Freiberufler das Finanzamt der Prüfstein, auf den die Buchhaltung ausgerichtet sein sollte. Hier dürfen keine Fehler passieren, und die Sache sollte so einfach wie möglich sein. Die meisten Freiberufler ertrinken ja nicht unbedingt in Ausgangs- oder Eingangsrechnungen, auch wenn es für viele ein Motivationsproblem mit der Verfolgung von Zahlungen gibt.
Ich sehe die Prioritäten für die Buchhaltung eines kleinen Unternehmens oder Freiberuflers in etwa so:
1. Umsatzsteuer (auch Europaweit, Stichwort Reverse-Charge) betrifft Sie jeden Monat, spätestens aber jedes Quartal
2. Jahressteuererklärung
3. Rechts-/Revisionssicherheit bzw. Alles greifbar für einen Betriebsprüfer (bei uns wegen „ungewöhnlich hoher Reisekosten“ – für einen IT-Feriberufler völlig normal!)
4. Liquiditätsüberblick, wenn z.B. Investitionen anstehen
5. Viele andere Dinge
Und genau darauf sollte man seine Auswahl eines Buchführungsprogramms aufbauen. Insofern: vielen Dank für Ihre Gedanken dazu, und vielleicht haben Sie ja in ein paar Monaten noch ein paar ergänzende Eindrücke aus der Praxis mit Ihrem Kandidaten. Es wäre toll, wenn Sie dazu einen Folgebeitrag schreiben.