Stellen Sie sich bitte einmal folgendes Szenario vor: Sie rufen irgendwo an und möchten gern mit Herrn Müller sprechen – mit dem sind Sie sonst auch immer in Kontakt gestanden und es handelt sich um etwas sehr, sehr Wichtiges. Sie erhalten die Antwort: „Herr Müller ist nicht mehr in unserem Unternehmen beschäftigt.“ –
Passiert. Geht aber auch in Unangenehm, wenn zum Beispiel ein Auftrag davon abhängt. Gute Recherche ist das A und O guter Arbeit. Sie bestimmt, ob und wie erfolgreich Ihr Text oder Ihre Anfrage sein wird und sagt eine Menge über Sie aus. So einfach und logisch „recherchieren“ klingt, so fehleranfällig kann diese Tätigkeit sein.
Ich möchte Ihnen heute nur ganz kurz erklären, wie Sie effektiv und zeitsparend recherchieren können. Erinnern Sie sich hierfür an die fünf W-Angaben, die man der Notrufzentrale machen soll: Wer, Was, Wann, Wo, Wie viele? (und schließlich: Warten auf Rückmeldung.)
Also, wer recherchiert? Und was suchen Sie?
Wir alle spielen Theater und haben verschiedene Rollen: Vater, Angestellter, Kollege, Mitbewerber. Je nachdem, welche Rolle wir gerade einnehmen, verändert sich unser Suchverhalten. Sind Sie eine Privatperson, die ein möglichst breites Angebot zu einer Suche finden möchte? Dann wählen Sie entsprechend breitgefächerte Such- oder Schlüsselwörter. Die Suche nach einem Kinderarzt kann dann über die Stichwörter „Kinderarzt Aachen“ laufen. Sind Sie gerade jedoch ein Angestellter und möchten etwas zu einem speziellen Produkt Ihres Mitbewerbers in Erfahrung bringen, brauchen Sie auch qualitativ gute Stichwörter.
Wo recherchieren Sie?
Aber wo lässt sich am besten recherchieren? Etwa bei Google? – Google! Gerade für den Anfang ist Google (ob als Scholar– oder Standard-Suchzeile) immer ein guter Anlaufpunkt. Google ist das meistbenutzte digitale Suchinstrument. Und das aus gutem Grund: Google durchsucht Internetseiten auf ihren Inhalt hin und fasst dies in einem Index zusammen. Das Prinzip ist hier sehr anschaulich (und bunt) erklärt.
Grundsätzlich ist es aber immer empfehlenswert, mehr als nur ein Suchfeld zu bedienen. Suchen Sie nach Artikeln oder Büchern, kann Ihnen die Deutsche Digitale Bibliothek helfen. Sind Sie auf der Suche nach einem bestimmten Projekt oder Programm, können Ihnen neben den Homepages der Firmen auch Rezensionen anderer Seiten helfen, Ihre Suche erfolgreich zu gestalten. Und wenn Sie nach einem Ansprechpartner zu bestimmten Themen suchen, können XING und LinkedIn die Plattformen Ihrer Wahl sein.
Seien Sie offen und denken Sie an das Schneeball-System: Von einer guten Seite oder Plattform kann man über Links oder Quellenangaben zu weiteren tollen Ergebnissen gelangen!
Wie viele Ergebnisse sind gute Ergebnisse?
Das können Sie selbst bestimmen. Je besser und spezieller Ihre Suchwörter sind, desto gezielter fischen Sie ein bestimmtes Thema aus den Ergebnissen. Wenn es um das qualitativ hochwertige Recherchieren geht, gilt derselbe Leitsatz wie beim Schminken: Weniger ist mehr. Das heißt (bitte, bitte!) nicht, dass Sie nur die ersten drei Suchergebnisse nutzen, sondern gezielt nach Ihren Anforderungen filtern: Bringt die Quelle Sie mit Ihrem Problem voran? Gut, also definitiv lesenswert. Haben Sie zwar mehr Hintergrundwissen gewonnen, andere können damit aber eher nicht so viel anfangen? Dann sollten Sie Ihre eigenen Worte nutzen und vermitteln, warum diese Quelle wichtig ist. Seien Sie ruhig streng!
waRm – Warten auf Rückmeldung
(Noch eine dieser Abkürzungen, die ich hier gelernt habe.) Nun haben Sie also recherchiert. Für Schriftliches kann ich Ihnen nur Folgendes raten: Geben Sie Ihre Recherche-Ergebnisse – ob in Form Ihrer Arbeit, Ihres Blogbeitrags oder einer mündlichen Zusammenfassung – an andere weiter. Im Idealfall haben Sie zwei Parteien, die Sie in dieser Situation ansprechen können: fachfremde oder fachlich versierte Bekannte oder Kollegen. Verstehen beide Gruppen Ihre Aussage, haben Sie gut recherchiert. Bleiben Ihren Korrektoren noch Fragen, sollten Sie an dieser Stelle noch etwas weiterarbeiten.
Viel Erfolg beim Recherchieren!
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Kleiner Hinweis für Mac-User:
An DEVONagent von DEVONtechnologies führt für ernsthafte Suchvorhaben kein Weg vorbei. Das Programm ist leider etwas komplex und erschließt sich nicht auf Anhieb, aber es lohnt sich, sich einzuarbeiten
Guter Hinweis, den Gedanken auf die Recherche hinzulenken. Ist ja ein fester PR-Bestandteil.
Ein Hinweis: Wenn ich via Xing oder LinkedIn Personen suche, immer am besten im ananymen Fenster.
Hallo Herr Scheidtweiler, danke für den Hinweis. Warum ist es besser, anonym zu recherchieren? Damit der Gesuchte es nicht sieht? Und noch eine Frage: Wie machen Sie das? Einfach ausloggen – oder gibt es einen Trick? Danke. Herzliche Grüße
Sabine Faltmann